Review: 5 Taschenlampen für drinnen und draußen
Vermutlich gibt es in jedem Haushalt der Welt eine Taschenlampe. Sei es für den Fall eines Stromausfalls, für schwierige Arbeit auf dem Dachboden oder im Schuppen. Es geht einfach nicht ohne! Als Lampen-Fan schaue ich mich ab und zu mal um und finde dann in den meisten Fällen eine einfache und häufig antiquierte Lampe mit einem Wert von höchstens einigen Euros. Und dann wäre da noch die Frage, ob die Batterien noch voll sind...
Natürlich geben diese Lampen Licht, gut ist aber anders. Eine bessere und zuverlässigere Auswahl findest Du bei Knivesandtools: Lampen, die zwar etwas Stück teurer sind, die Dich aber nicht im Stich lassen, wenn Du sie brauchst. Das Angebot dieser „Allrounder” ist groß, und jede Lampe hat wiederum ihre eigenen speziellen Eigenschaften. Das macht die Entscheidung nicht einfach. In diesem Vergleichstest werde ich Euch insgesamt fünf völlig verschiedene Lampen vorstellen, die nur eine Sache gemeinsam haben: Sie geben viel Licht! Wir werden uns die Lampen anschauen, vergleichen und sie selbstverständlich auch einem Praxistest unterziehen. Auf diese Weise werde ich Euch helfen, die Lampe zu finden, die am besten zu Euch passt!
Die Kandidaten
Eine kurze Vorstellungsrunde! Was die Preise angeht, gibt es bei den fünf keine großen Unterschiede: Wir fangen mit ca. 50 Euro an; es gibt einen Unterschied von ca. 25 Euro zwischen der günstigsten und der teuersten Lampe. Die Nitecore P12 ist die günstigste, gefolgt von der Fenix PD25 und der Fenix UC30-2017. Dann kommen die LedLenser P7 und die Maglite MAG-TAC folgt als letzte. Ist das teuerste Modell auch wirklich das beste?
Unboxing
Die Verpackungen unterscheiden sich voneinander. Die beiden Fenix Lampen und die Nitecore werden in einem Pappkarton geliefert, in dem sich eine Kunststoffhalterung befindet, in dem die Lampen und das Zubehör Platz finden. Die Maglite befindet sich in einer eingeschweißten Verpackung. Die LedLenser hat eine schöne Box mit einer eher luxuriösen Ausstrahlung. Ich persönlich finde, dass sie die geschmackvollste und praktischste Verpackung ist; die Versiegelung der Maglite finde ich unpraktisch. Hinsichtlich des Inhalts sind wir mit der Nitecore am besten und mit der LedLenser am schlechtesten dran: Die MAG-TAC hat als einziges Zubehör einen Torx-Schraubendreher zur Entfernung des Clips. Ein Trageband und ein Holster wie bei den anderen vier wären doch sicher bei diesem Preis auch noch drin gewesen. Nachfolgend ein Bild, das die überwiegend bunten Kartons mit dem Inhalt zeigt!
Format
Die meisten Lampen, die wir hier habe sind, bis auf die Fenix PD25, alle „kompakte Mittelklasse”. Also prima in der Jackentasche mitzunehmen, ohne dass es unbequem oder schwer wird; auch in oder an einer durchschnittlichen Hosentasche geht es mühelos. Die MAG-TAC fällt auf, weil sie etwas länger ist, die LedLenser hat einen dickeren Body, da drei AAA-Batterien passen müssen. Die Fenix PD25 ist ganz klar eine andere Geschichte: Sie ist ein Stück kleiner als der Rest und deswegen auch diskret in der Innentasche von beispielsweise einem Sakko zu tragen. Wenn Du große Hände hast, ist diese Lampe vielleicht etwas zu klein. Ich persönlich finde, dass die UC30-2017 als sogenannte „Every-Day-Carry” das schönste Format hat, gefolgt von der Nitecore. Die LedLenser ist ziemlich dick und die MAG-TAC etwas derb. Die PD25 ist so kompakt, dass man sie mitunter beinahe in der Jackentasche verliert.
Energiequelle
Hier kommen wir zu einem wichtigen Punkt! Es gibt viele Arten von Batterien, von groß bis klein, wobei neue Techniken es ermöglichen, immer mehr Power aus kompakten Akkus zu gewinnen. Die LedLenser läuft auf drei AAA-Batterien. Einfach erhältlich und nicht teuer. Leider funktioniert die P7 nicht mit aufladbaren Batterien. Du wirst also immer neue Batterien kaufen müssen. Auch die MAG-TAC kommt nicht mit aufladbaren Akkus zurecht; diese Lampe benötigt zwei CR123A Batterien. Sie sind pro Stück erheblich teurer als 1,5 Volt Batterien, haben allerdings auch Vorteile: Sie funktionieren problemlos bei niedrigen Temperaturen und sind ausgesprochen lange haltbar, ohne ihre Energie zu verlieren. Die PD25 brennt auch auf einer einzigen CR123A Batterie, eine bessere Wahl bei normalen Bedingungen ist jedoch ein aufladbarer 16340er Akku. Besser für die Umwelt und dank der höheren Spannung gibt die Lampe im höchsten Modus mehr Licht. Sowohl die Nitecore P12 als auch die Fenix UC30 kommen sowohl mit zwei CR123A Batterien als auch mit einem einzigen 18650-Akku zurecht. Ich persönlich empfehle auch hier den aufladbaren, also den 18650-Akku. Achte dabei auf die richtigen Polarität, sowohl die Fenix als auch die Nitecore verfügen über sogenannte „Button tops”. Ich bevorzuge Lampen mit aufladbaren Batterien. Vor allem, wenn Du die Lampe intensiv nutzen wirst. Dennoch habe ich immer lieber auch ein Set CR123As als Reserve.
Lichtquelle
Auch für Lichtquellen gilt: Keine LED ist wie die andere! Bei diesen fünf Lampen ist überall eine andere LED eingebaut. Wir werden die Lichtquellen alle nochkurz untersuchen, aber zuerst dies: Um eine gute Leistung zu erzielen, benötigt eine LED den entsprechenden Reflektor. Eine kleine LED mit einem langen und tiefen Reflektor wird ein schmaleres Bündel erzeugen, als ein flacher Reflektor mit einer größeren Lichtquelle. Ich komme später beim Praxistest anhand konkreter Beispiele auf dieses Thema zurück. Zurück zu den LEDs: Die Maglite MAG-TAC hat als einzige einen unbekannten Typ einer Lichtquelle, es sind nirgendwo Angaben vom Hersteller zu sehen. Wir sehen eine kleine LED, die in Kombination mit dem tiefen Reflektor dafür sorgt, dass diese Lampe ziemlich weit scheint. Auch LedLenser gibt nicht den genauen Typ der LED an. Die P7 hat die größte LED dieser Gruppe, die auf den Namen High End Power LED lautet. Weil LedLenser mit einer Konvexlinse, die als eine Art Vergrößerungsglas wirkt, einen Trick anwendet, hat auch die P7 eine gute Reichweite. Dank des stufenlosen Fokussystems kannst Du den Strahl auch gleichmäßig und breit machen; dies ist bereits seit Jahren eine beliebte Option bei vielen Benutzern dieser Lampen. Die Nitecore P12 hat eine XM-L2 U2 LED. Diese Quelle sorgt für ein etwas breiteres Lichtbündel als bei der MAG-TAC und reicht nicht so weit. Die Fenix PD25 hat eine XP-L (V5) LED an Bord: Eine kräftige LED, die in Kombination mit dem etwas flacheren Reflektor ein ziemlich breites Bündel erzeugt. Die UC30-2017 hat eine völlig andere LED der neueren Generation: eine XP-L HI LED. Bei dieser LED fehlt die „gewölbte” Linsenabdeckung und sie hat dadurch ein intensives, aber auch ziemlich breites Bündel. Dies führt bei der Lampe zu einer guten Reichweite und sie leuchtet außerdem eine breite Oberfläche aus. Wie Du siehst, sind alle Kandidaten mit einer LED ausgestattet, die die Lampe weit scheinen lässt; nur die LedLenser hat die Option für ein völlig ebenes Bündel ohne Hotspot, das für Nahbereiche geeignet ist. Später mehr zu den Lichtprofilen!
Erste Eindrücke
Es sind fünf Taschenlampen, die hinsichtlich des Formats nicht sehr unterschiedlich sind, aber alle ihren eigenen „Look” haben. Bei dem Design der Maglite spiegelt sich das „Coole und Unverwüstliche” wider; die LedLenser hat auffallende rote Akzente und Fenix und Nitecore zeigen sich in einem etwas schlichteren Design.
Maglite MAG-TAC
Die grobe Struktur des Bodys der Maglite passt gut zum Design, außerdem fällt die gerippte Struktur am Lampenkopf und der Endkappe auf. Die MAG-TAC hat mit Abstand den längsten und stabilsten (Gürtel-) Clip. Die Lampe fühlt sich sehr solide an, hat jedoch in meinen Augen ein weniger starkes Bestandteil: den Lampenkopf. Du kannst ihn (als einziger der getesteten Lampen) einfach demontieren, woraufhin die LED völlig freigelegt wird. Das bedeutet also, dass die MAG-TAC nur spritzwassergeschützt ist. Außerdem ist die Linse aus Kunststoff, was bei der Konkurrenz unüblich ist.
LedLenser P7
Die LedLenser P7 hat ein zeitloses Design, das sich in nahezu unveränderter Form schon jahrelang beweist. Sie ist allerdings das „Pummelchen” aus diesem Set, was auch mit dem Gehäuse zu tun hat, das drei Batterien nebeneinander beherbergen muss. Das Design ist in meinen Augen schön und schlicht, der rote Schalter und die roten Leuchtpunkte im Kopf funktionieren gut. Hinter der Linse (die ebenfalls aus Kunststoff ist) sehen wir bei ausgefahrenem Zoom die Marke und das Patent in den Reflektor eingraviert. Ein Schönes Stilelement! Darüber hinaus sieht sie tadellos verarbeitet und ordentlich aus. Etwas weniger schön finde ich den einzelnen Aufkleber mit der Warnung, nicht ins helle Licht zu schauen. Dies sollte der Hersteller einfach in den Kopf der Lampe eingravieren.
Fenix UC30
Weil die UC30-2017 ziemlich nüchtern wirkt, hat Fenix dieser Lampe eine besondere Note verliehen. Um den Lampenkopf befindet sich ein Gummiring, der gleichzeitig auch den USB-Anschluss vor Staub und Wasser schützt. Du bekommst drei davon, in violett, grün und schwarz. So kannst Du die UC30-2017 personalisieren und hast direkt ein bisschen Reservematerial für den Fall, dass etwas kaputt geht. Der bronzefarbene Metall-Seitenschalter passt gut zum ganzen Rest. Die Lampe fühlt sich solide an und ist perfekt verarbeitet. Die Ränder des Schalters fühlen sich etwas scharf an; ansonsten habe ich wenig zu dieser Lampe anzumerken.
Fenix PD25
Das gilt auch für die kleinere Schwester, die Fenix PD25. Diese Lampe ist eindeutig das kleinste Modell in diesem Set. Dank der kleineren Batterie ist das Design der PD25 besser ausgewogen, die Proportionen sind bei dieser Lampe stimmiger. Ansonsten ein solides Design mit einem silberfarbenen Clip und Seitenschalter.
NiteCore P12
Das Design der Nitecore P12 wirkt etwas unruhig. Daran erkennst Du, dass dies ein etwas älteres Design ist. Die P12 ist das längste Modell der fünf und hat als einzige einen taktischen Ring, der übrigens einfach zu entfernen ist. In die Lampe sind sehr viele Informationen graviert; Informationen darüber, wie man ein Gerät wie dieses entsorgen muss, sind nützlich. Das muss jedoch meiner Meinung nach nicht unbedingt im Lampenkopf eingraviert sein. Der beleuchtende Seitenschalter ist ein auffälliger Akzent der P12. Die Nitecore P12 fühlt sich ebenfalls solide an. Überhaupt hinterlässt keine der Lampen während des ersten Kennenlernens einen schlechten Eindruck: Sie sind tadellos verarbeitet und robust. Man bezahlt etwas mehr für diese Lampen als für ein „Baumarktmodell“, bekommt allerdings ein solides Produkt.
Möglichkeiten
Natürlich ist eine Taschenlampe in erster Linie dazu bestimmt, Licht zu geben, aber das wird für die meisten Benutzer nicht ausreichend sein. Die Auswahl aus mehreren Lichtstärken zu haben ist ein gutes Beispiel dafür. In der Regel benötigt man im Haus viel weniger Lumen, als wenn man mit seinem Hund in einem dunklen Park spazieren geht. Was das angeht, sind wir mit der Nitecore und den Fenix Lampen am besten beraten: Man findet auf der Fenix UC30-2017 fünf ausgewogene Lichtmodi. Das sehe ich gerne! Du kannst die Lampe einfach an die Bedingungen anpassen, außerdem kann ein etwas niedriger Lichtmodus die Leistungsdauer einer Batterie erheblich verlängern. Die PD25 und die Nitecore P12 haben beide vier Lichtstärken, ebenfalls absolut ausreichend. Danach folgt die LedLenser P7 mit drei Stärken und die Maglite MAG-TAC folgt als letzte mit zwei Modi. Überhaupt sind die P7 und die MAG-TAC nicht zu üppig ausgestattet was das angeht: Auch ein Strobemodus fehlt, der wiederum bei beiden Fenix Lampen und der Nitecore vorhanden ist. Dieser „Selbstverteidigungsmodus” gibt Dir ein Stück Sicherheit in einer dunklen Gasse oder einem dunklen Wald. Die An- oder Abwesenheit hiervon wird bei einigen Benutzern die Entscheidung sicherlich beeinflussen. Die Nitecore hat als einzige einen sogenannten „Moonlight-Modus”. Das ist ein äußerst energiesparender Modus, mit dem Du nachts im Haus ausreichend sehen kannst, ohne andere zu stören. An der P12 finden wir außerdem noch zwei Blinkmodi: ein SOS-Modus für den Notfall und eine Blitzfunktion (mit eventuell einem optionalen Kegel), um etwas zu kennzeichnen. Die Nitecore gibt zudem über den blau beleuchteten Seitenschalter die aktuelle Akkuspannung an. Unglaublich praktisch! Wir sehen diesen Schalter auch bei der UC30-2017 in Form einer grün oder rot aufleuchtenden LED. Die PD25 hat keine Anzeige, aber es wird mittels einer Blinkfunktion gewarnt, wenn die Akkuspannung niedrig ist. Bei der LedLenser und der Maglite fehlt diese Funktion. Es kann Dir also passieren, dass Du unvorhergesehen mit einer leeren Batterie dastehst. Alle Lampen, bis auf die UC30-2017, haben die Option „momentary-on”, was bedeutet, dass Du die Lampe über den Schalter auf der Rückseite einschalten kannst, solange Du den Knopf eingedrückt lässt. Unglaublich praktisch, weil Du die Lampe so geräuschlos ein- und ausschalten kannst, ohne Dein Umfeld zu stören. Die Nitecore P12 und die Fenix UC30-2017 verfügen eindeutig über die meisten Optionen, die Maglite MAG-TAC ist ausgesprochen nüchtern ausgestattet.
Benutzererfahrung
Obwohl die Lampen (bis auf die Fenix PD25) sich hinsichtlich der Länge nicht viel voneinander unterscheiden, heißt es nicht, dass sie alle in gleichem Maße praktisch sind. Auch die Dicke des Bodys und die Struktur bestimmen, ob eine Lampe angenehm in der Hand liegt und sich gut bedienen lässt. Die Position des Schalters ist ebenfalls wichtig. Die UC30-2017 musst Du auf die sogenannte taktische Weise festhalten, das heißt, mit vier Fingern um den Body herum und Deinen Daumen auf dem Schalter auf der Rückseite. Die LedLenser und die Maglite kannst Du nur auf letztgenannte Weise bedienen, Du regelst also alles über den Schalter auf der Rückseite. Bei der UC30-2017 bedienst Du alles über den Seitenschalter, deswegen hältst Du diese Lampe auch anders fest, mit Deinem Daumen unter dem Lampenkopf. Die kleine Fenix und die Nitecore haben beide zwei Schalter; Du schaltest die Lampe über die Rückseite ein und wählst den Lichtmodus mittels des Seitenschalters. Diese Methode ist für mich noch immer der Favorit und funktioniert meiner Ansicht nach am treffsichersten.
Die Bedienung ist bei allen Lampen jeweils unterschiedlich; bei einigen Modellen muss man sich eindeutig erst hineinfinden. Die MAG-TAC hat beispielsweise die eigenwilligste Bedienung, obwohl sie nicht unlogisch funktioniert. Wenn Du den Rückseitenschalter einmal drückst, geht die Lampe genauso lange in den Maximalmodus, wie Du den Knopf eingedrückt lässt. Möchtest Du sie dauerhaft eingeschaltet lassen, musst Du zwei- oder dreimal kurz hintereinander drücken. Bei zweimal Drücken schaltet sich die MAG-TAC in den höchsten Modus, bei dreimal schaltet sie in einen sparsameren Modus. Dies sind gleichzeitig auch alle Optionen der MAG-TAC, mit dem Vorteil, dass es nie zu kompliziert wird. Mir fehlt allerdings ein Sparmodus und ein Blinklicht oder eine Strobefunktion an dieser Lampe. Außerdem schaltet die Lampe immer in denselben höchsten Modus und sie hat keine Speicherfunktion für den zuletzt genutzten Modus. Die Bedienung über den etwas schwerfälligen Schalter aus Gummi funktioniert übrigens treffsicher. Die Lampe liegt angenehm in der Hand, auch dank der groben Struktur des Bodys. Der Schalter ist gut zu finden, liegt allerdings etwas vertieft. Wenn Du Handschuhe trägst, ist er deswegen im Dunklen etwas schwieriger zu finden.
Die Bedienung der LedLenser ähnelt der der MAG-TAC. Auch diese Lampe schaltet sich immer in den höchsten Modus ein. Der Unterschied ist, dass wenn Du den Schalter nicht fixierst, Du kontinuierlich zwischen drei Lichtmodi schalten kannst, indem Du kurz loslässt und wieder eindrückst. Die Reihenfolge ist: hoch - mittel - niedrig und so weiter. Auch die P7 hat außerhalb der drei Lichtmodi keine zusätzlichen Optionen. Auch hier ist kein energiesparender, extra niedriger Modus vorhanden. Die wichtigsten Eigenschaften befinden sich im Kopf der Lampe: Der Lichtstrahl lässt sich mittels Herausziehen oder Hineinschieben des Lampenkopfs ganz leicht anpassen. Mit herausgezogenem Kopf ist der Strahl fokussiert und scheint somit weit. Mit hineingeschobenem Kopf ist der Lichtstrahl breit und deswegen für Nahbereiche geeignet. Die P7 ist etwas dicker und liegt deswegen weniger angenehm in der Hand. Außerdem ist der Body sehr glatt, wodurch die Gefahr größer ist, dass Dir die Lampe aus Versehen entgleiten kann. Auch dieser Schalter liegt etwas tiefer, ist jedoch ein Stück größer als bei der MAG-TAC. Deswegen ist dieser Gummiknopf immer gut zu finden.
Auch die Nitecore P12 schaltest Du über den Schalter auf der Rückseite ein; halb eindrücken für momentary, klicken für dauerhaft. Die Lampe schaltet sich auf das zuletzt benutzte Niveau ein, was ich persönlich ziemlich praktisch finde. So kannst Du im Haus immer in den niedrigsten Modus einschalten, der häufig schon ausreichend ist, um nachts genug wahrnehmen zu können. Nach dem Einschalten durchläufst Du über den Seitenschalter die vier Lichtmodi oder die drei Blinklichtfunktionen. Die Blinklichtfunktionen sind nicht schwer zu finden: Halte den Seitenschalter kurze zwei Sekunden eingedrückt, die Lampe schaltet das blendende Stroboskop ein. Auch dieser Modus speichert die P12. Du hast dann den Verteidigungsmodus im Notfall sehr schnell parat. So wie wir es von der Marke gewohnt sind, sind auch bei dieser Allrounder schöne Raffinessen eingebaut. Die bedeutendste ist wohl die Option der bis auf 0,1 Volt präzisen Wiedergabe der Akkuspannung. Unglaublich praktisch, so kannst Du rechtzeitig aufladen. Die P12 ist ziemlich lang, liegt ansonsten jedoch prima in der Hand; der taktische Ring sorgt für zusätzlichen Halt. Der Schalter auf der Rückseite und der obenauf liegende Seitenschalter sind ausgezeichnet zu finden.
Die Fenix UC30-2017 weicht hinsichtlich der Bedienung von den anderen hier getesteten Lampen ab. Der Schalter befindet sich auf der Seite, wodurch Du diese Taschenlampe anders festhalten musst. Der langlebige (Stahl-) Schalter muss ungefähr eine Sekunde eingedrückt werden, um die Lampe ein- oder auszuschalten. Auch die Fenix schaltet sich in die zuletzt gespeicherte Lichtstärke. Nach dem Einschalten kurz klicken, um die fünf Modi zu durchlaufen. Auch die UC30-2017 hat ein Stroboskop, das Du immer und aus jedem Modus einschalten kannst, indem Du den Knopf kurze zwei Sekunden eingedrückt lässt. Ziemlich praktisch, dass Du darüber nicht nachdenken musst! Diese Lampe hat ebenfalls eine Anzeige der restlichen Akkuspannung, sie ist im Schalter eingebaut. Die Lampe liegt schön in der Hand und das Format ist angenehm. Der Schalter ist allerdings etwas klein, aber im Dunklen ohne Handschuhe gut zu finden. Das Aufladen funktioniert ebenfalls auf einfache Weise. Die Anzeige im Schalter leuchtet während des Ladens rot und grün, wenn der Akku vollständig aufgeladen ist. Da kann nichts schiefgehen. Du kannst die Lampe auch auf lock-out einstellen, indem Du dreimal schnell hintereinander den Knopf eindrückst. Die Lampe wird zur Kontrolle zweimal blinken, wenn sie sich sperrt. Zweimal schnell drücken und Du hat sie wieder zur Verfügung!
Die Fenix PD25 hat wiederum eine „doppelte” Bedienung: einschalten über die Rückseite und die Lichtstärke über den Seitenschalter wählen. Das funktioniert bei dieser Lampe richtig schön. Du verhinderst außerdem auf diese Weise, dass sie sich aus Versehen in der Hosentasche einschaltet. Bei einer Lampe, die Du über die Rückseite einschalten musst, ist dieses Risiko eindeutig geringer. Auch die PD25 hat einen Schalter aus Stahl, wodurch sie zusammen mit ihrer großen Schwester die Einzige mit einem unverwüstlichen Kopf ist. Hier gibt es keine Anzeige der aktuellen Akkuspannung, Du bekommst jedoch einen Hinweis, wenn der Akku beinahe leer ist. Die Lampe gibt dann ein regelmäßiges Blinksignal. Der Ein- und Ausschalter ist im Dunklen gut zu finden; den Seitenschalter musst Du (vor allem mit Handschuhen) etwas länger suchen. Tipp an den Hersteller: Eine kleine Anzeige im Seitenschalter und man weiß immer wo er ist!
Lichtbild und Lichtfarbe
Das Lichtbild einer Taschenlampe wird größtenteils von der Kombination der verwendeten Lichtquelle (es gibt hunderte unterschiedlicher LEDs) und dem verwendeten Reflektor bestimmt. Wir sehen bei keiner der fünf Lampen dieselbe Kombination aus LED und Reflektor, sie haben also alle ihr eigenes Lichtprofil. Eine kleine LED, wie in der Maglite MAG-TAC, gibt ein schmaleres Lichtbündel als eine größere Lichtquelle, wie man sie zum Beispiel in der Nitecore P12 sieht. Ein schmaleres Bündel blendet Dich weniger und reicht weiter, damit Du gezielt Objekte in größerer Entfernung belichten kannst. Bei der Fenix UC30-2017 haben wir noch eine andere Option entdeckt: eine „flache” LED, also ohne gewölbte Linse. Dies gibt ein gezielteres und etwas schmaleres Profil, weil die Linse normalerweise für die Zerstreuung des Lichts sorgt. Wichtig also, diese Dinge bei Deiner Wahl zu bedenken und das am meisten geeignete Modell zu wählen. Etwas später in dieser Review siehst Du realistische Fotos, die zeigen, wie es in Wirklichkeit aussieht! Die Lichtfarbe ist ebenfalls wichtig: Eine warme Lichtfarbe funktioniert bei nebeligem Wetter besser, weil Du weniger Reflexionen hast. Auch die Farben kommen besser zur Geltung. Kaltweißes Licht blendet mehr und reicht weiter. Im Folgenden siehst Du die fünf Hauptdarsteller nebeneinander, auf eine weiße Wand leuchtend. Dieser Vergleich zeigt den Unterschied bei den Farbtönen deutlich.
Wir erkennen beim Profil der MAG-TAC deutlich, dass eine kleine Lichtquelle und ein tiefer Reflektor verwendet werden. Das Licht konzentriert sich vor allem in der Mitte, die Lampe hat einen ziemlich kleinen Hotspot und eine mittelmäßige Korona (das Licht direkt um den Hotspot). Die Korona geht ziemlich abrupt in eine große Oberfläche mit schwachem Restlicht über. Ein typisches Profil für diese Kombination aus LED und Reflektor. In der Praxis deswegen eher für größere Entfernungen geeignet, weil der Spot im Nahbereich etwas blendend sein kann. Du kannst übrigens das Profil etwas weniger konzentriert einstellen, indem Du den Lampenkopf etwa losdrehst. Dann wird das Profil gleichmäßiger, nimmt aber auch deutlich bei der Reichweite ab. Du siehst vor allem bei der Nutzung im Haus deutlich Ringe im Profil, was ich optisch nicht schön finde; dies hat mancher Branchenkonkurrent dann doch besser geregelt. Die Lampe hat einen Farbton, der zu blau tendiert. Dies fällt übrigens am meisten auf, wenn Du die Lampe neben der Fenix oder der Nitecore benutzt.
LedLenser arbeitet bereits seit Jahren mit dem patentieren Fokus-System. Die LED scheint durch ein Vergrößerungsglas und Du kannst hinein- und herauszoomen. Wenn wir die Lampe vollständig fokussieren, sehen wir einen großen Hotspot und es ist nur eine kleine Korona und nahezu kein Restlicht vorhanden. Mittels des Herauszoomens können wir so weit gehen, bis Du den Hotspot sozusagen komplett vergrößert siehst; dann hast Du ein beinahe vollständiges, gleichmäßiges Profil, das allerdings viel an Lichtstärke und Reichweite einbüßt. In der Praxis kannst Du also einen vollständig fokussierten und weitreichenden Strahl bis hin zu einem breiten Strahl für Nahbereiche wählen. Du kannst Dich beispielsweise auch für den Mittelweg entscheiden, indem Du die Lampe halb hinein- oder herauszoomst. Diese Option wird sicherlich viele Benutzer ansprechen! Das Fokus-System hat allerdings Einfluss auf die Optik: Du hast eindeutig Ringe im Profil. Vor allem im Haus weniger schön und deutlich sichtbar. Die Lichtfarbe ist sehr kühl, aber glücklicherweise nicht zu blau. Auch hier gilt: Es fällt am meisten auf, wenn Du die P7 mit einer „wärmeren” Lampe vergleichst.
Die Fenix PD25 ist die kompakte Lampe aus dem Test, also auch mit dem kleinsten Lampenkopf. Weil sie eine relativ große LED hat, ist dies beim Lichtprofil deutlich zu sehen. Ein großer, gleichmäßiger Hotspot und ein ebensolches Korona mit verhältnismäßig wenig „Spill” (das Restlicht). Du bekommst ein gleichmäßiges, flaches Profil bei Nahbereichen, obwohl die Lampe dank der verwendeten LED in Kombination mit dem Akku noch eine anständige Entfernung erreicht. Ein typisches Beispiel für ein sogenanntes „Allround-Profil”. Unglaublich praktisch für das Leuchten im Haus, aber auch mehr als ausreichend während eines Abendspaziergangs. Das Profil ist schön gleichmäßig, Du siehst nirgendwo Flecken oder scharfe Abzeichnungen. Das haben sie bei Fenix gut geregelt. Der Farbton ist deutlich weniger kalt als bei der Maglite und der LedLenser, trotzdem können wir ihn nicht ganz als neutralweiß bezeichnen. Bei feuchten Bedingungen wie Dunst oder Nebel ist diese Farbe deswegen im Vorteil.
Die größere Schwester, die Fenix UC30-2017 macht als einzige aus diesem Set Gebrauch von einer flachen (XP-L HI V3) LED. Das spiegelt sich im Profil wider: ein ziemlich konzentrierter, greller Hotspot. Drum herum eine mittelmäßige Korona, die ziemlich gleichmäßig in das Restlicht (Spill) übergeht. Auf diese Weise erreicht das Lichtbild eine große Oberfläche, aber auch eine gute Entfernung. Das wirst Du draußen sicher sehen: Die UC30-2017 gehört hinsichtlich der Reichweite zu den besten im Test, erreicht allerdings auch die breiteste Fläche im Nahbereich. Wirklich erstaunlich, was für eine große Oberfläche Du mit so einer kompakten Taschenlampe beleuchten kannst. Es ist allerdings eine Lampe, die sich in den höheren Modi vor allem draußen bewährt, für den Innenbereich empfehle ich jedoch, die niedrigeren Niveaus einzuschalten. Auch dieses Profil ist schön gleichmäßig: keine dunklen Flecke oder Ringe. Der kalt-weiße Farbton hat die Farbe, wie sie sein muss, wir sehen kein Blau.
Auch wenn die Nitecore P12 etwas länger hält, steht die leistungsstarke LED den anderen in nichts nach. Die P12 hat den größten Hotspot der fünf, mit einer mittelgroßen Korona, die gleichmäßig in ein kräftiges Restlicht (Spill) übergeht. Ein wirklich „gemischtes” Profil also, mit dem Du viele Optionen hast. Du kannst Deinen Weg hervorragend beleuchten sowohl im Nahbereich als auch bei mittellangen Entfernungen. Auch diese Nitecore gehört bezüglich des Profils zu den Allroundern. Auch bei dieser Lampe siehst Du beim Profil den Vorteil eines nicht-fokussierbaren Lampenkopfs. Die Form ist schön glatt rund; Flecken oder Ringe sind nirgendwo zu entdecken. Hier ebenfalls ein guter, allerdings kalt-weißer Farbton und glücklicherweise kein blauer oder grüner Schimmer vorhanden.
Beamshots
Höchste Zeit zu sehen, wie dies in der Praxis aussieht. Der Test-Standort ist ein Ufer entlang eines Flusses mit Weiden auf beiden Seiten. In 50 m Entfernung steht eine Bank. So können wir gut sehen, wie weit die Lampen reichen und wie groß die total zu beleuchtende Oberfläche ist. Alle Fotos wurden mit genau denselben Einstellungen und genau aus derselben Position gemacht. Du kannst jetzt anhand von unter anderem dem Gras und den Blättern an den Bäumen schön den Unterschied zwischen den Lichtfarben sehen. Damit ich hier nicht zu viele Fotos zeigen muss, habe ich die Lampen nur im höchsten Modus getestet und fotografiert. Schaue sie Dir an und vergleiche!
Noch einmal am selben Standort, aber jetzt die Kamera etwas weiter nach links platziert. Diese Fotos zeigen gut, welche Entfernungen die Lampen im höchsten Modus erreichen können.
Um einen Eindruck von der Entfernung zu vermitteln, die die Lampen erreichen kommen jetzt Fotos mit den Lampen in der Hand. Der höhere Baum hinter der Baumreihe (bei dem ich probiere, die Spitze zu beleuchten) steht in ungefähr 75 m Entfernung. Da es darum geht, Entfernungen zu erreichen, habe ich die Maglite und die LedLenser nur im Spot-Modus getestet.
Fazit
So wie wir in diesem Vergleich gesehen haben, hat jede Lampe ihre Stärken und Schwächen. Es ist natürlich auch entscheidend, wofür Du Deine Lampe benutzen wirst. Wenn Du eine Lampe intensiv nutzen wirst, kommst Du eigentlich nicht um die Varianten mit den aufladbaren Akkus herum. Die Fenix UC30-2017 ist dabei optimal, gefolgt von der Nitecore P12. Die Fenix PD25 ist kompakt und kann sozusagen ungesehen mitgenommen werden. Diese Lampe hat allerdings einen kleineren Akku, wodurch sie ein ganzes Stück schneller leer ist als die Varianten mit einem 18650-Akku. Die LedLenser gibt überraschend viel Licht für eine Lampe mit nur drei AAA-Batterien. Das Profil lässt sich einfach anpassen und die nicht-aufladbaren Akkus sind nicht teuer, aber leider auch nicht nachhaltig. Die Maglite MAG-TAC wird Dich nicht im Stich lassen, auch nicht bei Eiseskälte, dank der CR123A Batterien. Auch bei dieser Lampe musst Du jedes Mal wieder neue Batterien kaufen. Alle hier getesteten Lampen sind sehr robust, was aber die Wasserdichtheit betrifft gibt es klare Unterschiede. Die zwei Lampen von Fenix und die Nitecore können einen Fall ins Wasser vertragen, während die Maglite und die LedLenser nur spritzwassergeschützt sind.
Wenn wir alles gegeneinander aufwiegen, fällt meine persönliche Wahl auf sowohl die Fenix UC30-2017 als auch auf die Nitecore P12, weil diese Lampen die beste Kombination haben aus Benutzerkomfort, Nachhaltigkeit, Lichtstärke und Wasserdichtheit. Danach folgen die LedLenser mit dem überraschend starken und fokussierbaren Bündel sowie die kleine Qualitätslampe von Fenix, die PD25. Die Maglite hat den robustesten Ausstrahlung und sich im Laufe der Jahre einen Ruf als starke Marke aufgebaut. Die Lampe bleibt aber, was die Optionen und den Benutzerkomfort betrifft, hinter dem Rest.
Zum Schluss möchte ich mich bei Knivesandtools dafür bedanken, dass sie diese Lampen für diesen Vergleich zur Verfügung gestellt haben. Ich hoffe, dass ich die Leser etwas in die Lampenwelt eingeführt habe und dass dieser Test beim Treffen einer guten Entscheidung hilfreich ist!
Koen van der Jagt
Bereits als kleines Kind zeigte Koen van der Jagt ein großes Interesse an Lampen, Drähten und Batterien. Als Kind interessiert er sich vor allem für Fahrradlampen und andere Elektronik. Die Krypton- und Halogenlampen wurden in den letzten Jahren durch LEDs ersetzt. Sei ein paar Jahren richtet er sein Interesse auch auf hochwertihe Markenprodukte. Seine ersten Taschenlampen-Marken waren Led Lenser und Fenix. Daneben hat er eine Leidenschaft für Fotografie und ist er ein begeisterter Hobby-Fotograf. Neben Fotos von der Natur und imposanten Wetteraufnahmen zeigt Koen auch gerne Bilder von dem, was eine Taschenlampe kann und wie das Lichtbild in Dunkelheit fällt. Die Rezensionen, die Koen schreibt, können oft in Foren wie candlepowerforums.com und taschenlampen-forum.de gelesen werden. Koen besitzt mittlerweile Taschenlampen in fast jeder Kategorie: von kleinen und handlichen Lampen, bis hin zu leistungsstarken Scheinwerfern.