How-to: Schleifen mit einem KME-Schleifsystem
Das Schleifen mit einem Schleifsystem ist einfach, wenn man weiß, wie es funktioniert, aber zuweilen ist eine kleine Erklärung durchaus angebracht. In diesem How-to erklären wir Dir, wie das KME-Schleifsystem funktioniert und wie Du Deine Messer wieder rasiermesserscharf bekommst. wieder rasiermesserscharf bekommst!
Schritt 1: Welches Messer?
Im ersten Schritt ist es wichtig, sicherzustellen, dass Dein Messer für das KME-Schleifsystem geeignet ist. Ein großer Vorteil der KME-Messerschleifer ist, dass die Klemme weit geöffnet werden kann. Ein dickes Bushcraftmesser stellt also überhaupt kein Problem dar. Ein sehr langes Messer kann allerdings schon Probleme verursachen. Aufgrund der Länge des Führungsstabs ist es möglich, dass der Schleifstein bei einem langen Messer nicht in der Lage ist, die gesamte Schneide in einem Durchgang zu schärfen. Deshalb raten wir davon ab, Messer mit einer Klingenlänge von mehr als 25 cm mit einem KME-Schleifsystem zu schleifen.
Das KME-Schleifsystem ist standardmäßig zum Schleifen von Messern ohne Wellenschliff oder ausgefallene Formen ausgestattet. Mit dem umfangreichen Zubehör, das KME anbietet, kannst Du praktisch jede Schneide schleifen. Hat das Messer einen Konvexschliff? Kein Problem! Verwende dann den gebogenen Führungsstab von KME. Hat die Klinge einen Wellenschliff? Dann verwende den KME Diamantschleifstab. Hat Dein Messer eine geschwungene Schneide, wie bei einem Recurve? Dann bietet sich der KME Jewelstick an.
Schritt 2: Messer in ein KME-Schleifsystem einspannen
Hast du das passende Messer und das richtige Extra-Zubehör? Wunderbar! Dann ist es Zeit, Dein Messer einzuspannen. Halte das System am Holzgriff fest und löse die schwarze Flügelmutter. Drücke dann den Knopf auf der Rückseite des Schleifsystems nach innen, um die Klemme zu öffnen. Wie man erkennen kann, befindet sich auf der Innenseite der Klemme eine dünne Neoprenschicht. Dadurch wird sichergestellt, dass das Messer richtig fixiert wird, ohne die Klinge zu verkratzen. Lege das Messer gerade in die Klemme. Das ist dank der beiden geraden Hilfslinien an der Klammer ganz einfach. Lasse den Knopf auf der Rückseite los und ziehe die Flügelmutter wieder fest. Dein Messer ist jetzt fest eingespannt. Du musst es nicht mehr lösen, bis du mit dem Schleifen fertig bist! Man kann die Klemme mit dem Messer nämlich um 360 Grad drehen. Dazu drückst du den Knopf auf der Rückseite erneut und drehst das Messer am Griff nach oben. Die Klemme kann in 180-Grad-Schritten wieder fixiert werden. So kannst du mühelos beide Seiten der Schneide schleifen.
Schritt 3: Schleifwinkel bestimmen
Du hast Dein Messer richtig fixiert und kannst nun den Schleifwinkel bestimmen. Du hast zwei Möglichkeiten. Entweder bestimmst Du den aktuellen Schleifwinkel Deines Messers, oder Du wählst einen Schleifwinkel mithilfe des Schleifsystems und nutzt diesen dann. Für Outdoor- oder Taschenmesser empfehlen wir einen Schleifwinkel von 20° bis 25° und bei einem Küchenmesser einen Schleifwinkel von 15° bis 20° (pro Seite). Du bist Dir nicht sicher, welchen Schleifwinkel Du wählen sollst? Kein Problem. Es ist wichtiger, mit einem festen, konstanten Schleifwinkel zu schleifen, als z. B. mit genau 22°. Hier erfährst Du mehr über den Sinn und Unsinn von Schleifwinkeln.
Den bestehenden Schleifwinkel verwenden
Bist Du mit dem aktuellen Schleifwinkel Deines Messers zufrieden und möchtest es wieder rasiermesserscharf machen? Benutze den mitgelieferten Filzstift und markiere die Schneide (nur den Teil, den Du schleifen willst, nicht die ganze Klinge). Lege den Schleifstein mit der feinsten Körnung in den Halter. Wir wählen hier den feinen Schleifstein, weil er zwar die Farbe entfernt, aber keine tiefen Kratzer hinterlässt. Wähle den Schleifwinkel, den Du für Dein Messer für richtig hältst und ziehe den Stein ein einziges Mal ganz leicht über die Schneide. An dem jetzt verschwundenen Teil der Linie kannst Du sehen, ob dieser Winkel richtig ist oder ob er größer oder kleiner sein sollte. Dein Schleifwinkel ist richtig, wenn keine Markierung mehr auf der Schneide zu sehen ist, nachdem Du den Schleifstein über die Schneide geführt hast.
Einen neuen Schleifwinkel wählen
Oftmals wirst Du beim Filzstift-Test feststellen, dass der Schleifstein nicht die gesamte Schneide erreicht, und zwar unabhängig davon, auf welchen Schleifwinkel du das System einstellst. Das liegt daran, dass der Winkel der Schneide, selbst ab Werk, leichte Abweichungen aufweist. Es ist daher besser, den Schleifwinkel selbst zu wählen und ihn am Schleifsystem einzustellen. Auf diese Weise gibst Du dem Messer einen festen Schleifwinkel und der Schleifstein schärft die gesamte Schneide. Die Bestimmung des Schleifwinkels an Deinem Messer dauert zwar etwas länger, aber es ist viel einfacher und weniger zeitaufwändig, es scharf zu halten, weil der Schleifwinkel des KME-Systems genau dem Schleifwinkel des Messers entspricht. Wenn Du Dich dafür entscheidest, einen neuen Schleifwinkel an Deinem Messer aufzubringen, kannst Du den nächsten Schritt auslassen. Du beginnst dann nämlich stets mit dem gröbsten Schleifstein. Vorzugsweise mit dem KME The Beast 50 Grit Extrem Grober Schleifstein.
Schritt 4: Schleifstein wählen
Schleifst Du mit dem vorhandenen Schleifwinkel und hast Du mit dem Filzstift-Trick den richtigen Schleifwinkel ermittelt? Dann ist es an der Zeit, den richtigen Schleifstein zu wählen. Es ist nämlich nicht nötig, einen groben Schleifstein zu verwenden, wenn das Messer noch einigermaßen scharf ist. Je stumpfer das Messer, desto gröber sollte der Schleifstein (desto niedriger die Körnung) sein. Im folgenden Artikel erfährst Du mehr darüber, wie Du testen kannst, welche Korngröße Du brauchst.
Du bist Dir nicht sicher, ob Du mit Keramik- oder Diamantsteinen schleifen solltest? Erfahre hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schleifsteinmaterialien.
Stelle den Stopper an der Führungsstange so ein, dass der Schleifstein auf der Messerschneide aufliegt und nicht abrutschen kann. Das könnte die Schneide beschädigen. Sobald Du den richtigen Schleifstein ausgewählt hast, kannst Du mit dem Schleifen beginnen! Die Schleifbewegung kannst Du selbst bestimmen. Auf und ab, diagonal oder in einer Kreisbewegung? Das alles ist möglich. Das Schleifsystem schleift in einem festen Winkel. Das ist das Allerwichtigste!
Schritt 5: Der Schleifvorgang – und wann ist man fertig?
Eine Frage, die uns häufig gestellt wird, ist: Wann ist mein Messer scharf? Das ist eine gute Frage, die nicht eindeutig beantwortet werden kann. Wie lange Du schleifen und wie oft Du mit dem Schleifstein über die Schneide fahren musst, hängt von der Schärfe Deines Messers, der Stahlsorte und seiner Wärmebehandlung und natürlich von der Korngröße des verwendeten Schleifsteins ab. Was wir Dir aber empfehlen können, ist, eine Seite der Schneide zu schleifen, bis Du auf der anderen Seite einen Grat spürst. Sobald Du einen Grat spürst, ist es Zeit, das Messer umzudrehen und die andere Seite der Schneide zu schärfen. Versuche dann beide Seiten der Schneide ungefähr gleich lang zu schleifen. Mit welchem Stein schließt Du ab? Es ist nicht immer notwendig, mit dem feinsten Schleifstein zu schleifen. Verwendest Du das Messer oft zum Schneiden von Seilen oder Pappe? Dann ist es besser, das Messer nicht rasiermesserscharf zu schleifen. Ein rasiermesserscharfes Messer wird bei diesen anspruchsvollen Arbeiten sehr schnell wieder stumpf. In diesem Fall ist ein Schleifstein mit einer Körnung zwischen 600 und 1000 gut geeignet, um die Arbeit abzuschließen. Verwendest Du das Messer für weniger anspruchsvolle Arbeiten, wie das Schneiden von Fleisch oder Gemüse? Dann kannst Du das Messer ruhig etwas schärfer schleifen, z. B. mit einem KME-Schleifstein mit 1000er-Körnung. Willst Du ein richtig ultrascharfes „Mirror Finish“ erzielen? Dann verwende nach den feinsten Schleifsteinen das KME Lapping Films Set (auch separat erhältlich)!
Tipp: Gerade bei längeren Schleifvorgängen ist der KME Ständer eine wunderbare Ergänzung. Dadurch musst Du das Schleifsystem beim Schleifen nicht permanent festhalten.
Fazit:
So. Jetzt weißt Du alles darüber, wie man ein Messer mit einem Schleifsystem von KME Sharpeners schleift! Nachstehend findest Du die verschiedenen Schleifsysteme von KME. Alle Zubehörteile und andere Produkte findest Du auf der KME Sharpeners Markenseite!