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Naniwa vs. Shapton: Wie unterscheiden sich die Schleifsteine?

Wenn es um japanische Schleifsteine geht, triffst Du auf zwei große Marken. Da kommst Du nicht drum herum: Naniwa und Shapton. Die Steine dieser beiden Marken sind sich in vielen Dingen ähnlich. Es gibt jedoch einige Unterschiede, die wir Dir erklären möchten. Dies ist keine wissenschaftliche Analyse, sondern lediglich von uns ein Test beider Marken, in dem wir Dir die Unterschiede aufzeigen wollen, die uns aufgefallen sind. Für diesen Test nehmen wir die Naniwa Professional-Serie und die Shapton Glass Stones HR-Serie weil diese beiden Serien einen guten Eindruck der durchschnittlichen Schleifergebnisse beider Marken wiedergeben.

Wie sehen die Schleifsteine aus?

Fangen wir mal bei den Looks der Steine an. Die Naniwa-Steine sehen ziemlich traditionell aus. Es sind rechteckige Steine aus einem homogenen Material und pro Körnung in einer anderen bunten Farbe ausgeführt. Die Schleifsteine von Shapton sehen ganz anders aus. Die grauweißen Steine sind auf einem Temperglassockel befestigt und sehen richtig schick aus. Auf der Rückseite des mattierten Glassockels kann man die Körnung lesen.

Die bunten Naniwa Professional-Steine
Die schick aussehenden Shapton Glass Stones HR

Wie groß sind die Schleifsteine?

Beide Steine haben eine Größe von 21,0 x 7,0 cm. Die Höhe der Steine ist unterschiedlich. Die Naniwa Professionals sind 2,0 cm hoch und die Shaptons nur 1,1 cm. Beim Shapton besteht von dieser Höhe 0,5 cm aus Glas. Die effektive Höhe ist etwa 0,6 cm. Die Naniwa-Steine sind mehr als dreimal so dick.

Ein dickerer Stein bedeutet normalerweise eine längere Lebensdauer. Hält der Stein von Naniwa dreimal so lang als der Shapton-Stein? Nein! Der Shapton-Stein ist nämlich auf einem Glassockel befestigt, wodurch die gesamte Höhe von 0,6 cm genutzt werden kann. Die Naniwa Professional-Steine kannst Du nicht ganz aufbrauchen, weil sie zu gegebener Zeit dünn werden und dann brechen können. Hebt sich hierdurch die Höhendifferenz der beiden Steine auf? Das können wir nicht mit Sicherheit sagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden sich die Naniwa-Steine länger halten.

Schau Dir hier den Höhenunterschied der beiden Schleifsteine an.

Wasseraufnahme: splash & go oder erst einweichen?

Wie der Name uns bereits verrät, werden Wasserschleifsteine beim Schleifen mit Wasser benutzt. Manche Steine müssen vor Gebrauch einige Minuten gewässert werden, andere Steine wiederum nehmen überhaupt kein Wasser auf, so dass Du direkt mit dem Schärfen anfangen kannst. Wie verhält sich das bei den Naniwa Professionals und die Shapton Glass Stones?

Die Shapton-Steine nehmen kein Wasser auf. Nichts, nada, niente. Das Wasser läuft zwar von den Steinen herunter, wird aber nicht aufgenommen. Mit den Shaptons kannst Du direkt mit dem Schleifvorgang beginnen.

Die Naniwa-Schleifsteine verhalten sich etwas anders. Sie nehmen nur ganz wenig Wasser auf. Du brauchst die Steine nicht einzuweichen, etwas mit Wasser beträufeln ist bereits ausreichend. Du wirst bemerken, dass Du die Naniwa-Steine im Vergleich zu den Shaptons in den ersten paar Minuten öfters anfeuchten musst. Wir bemerken auch eine unterschiedliche Wasseraufnahme bei den verschiedenen Körnungen. Die eine Körnung nimmt kaum Wasser auf, die andere etwas mehr.

Beim Testen haben wir bemerkt, dass das Schärfen mit den Shapton-Steinen etwas feiner geht, obwohl der Unterschied sicher nicht groß ist

Auf dem weißen Shapton-Stein bleibt das Wasser liegen, während es vom rosafarbenen Naniwa etwas aufgenommen wird.

Wie schleifen die Shapton- und die Naniwa Schleifsteine?

Ein Gefühl ist ein subjektives Empfinden, aber für die Schleiferfahrung ein wichtiger Faktor. Schärfe und Gebrauchsfreundlichkeit lassen sich nämlich nicht so einfach objektiv messen. Darum haben wir die Steine nebeneinander getestet und vor allen Dingen auf fühlbare und auffallende Unterschiede geachtet, so dass Du Dir unserer Meinung nach ein gutes Bild verschaffen kannst.

Wir beginnen mit den Steinen von Naniwa. Das Schleifen mit diesen Steinen geht einfach, die Steine sind ziemlich hart. Hierdurch wird ein Verkanten des Messers besser weggesteckt, ohne tiefe Kratzer in der Oberfläche zu verursachen. Das ist ein großer Pluspunkt. Die Schleifsteine schleifen schnell; hierdurch wird auch ziemlich schnell Material abgetragen. Das Schleifergebnis ist sehr beeindruckend, und die Klinge wird spiegelglatt poliert, genauso wie wir es von den klassischen, synthetischen Wasserschleifsteinen aus Japan gewohnt sind.

Wir schleifen jetzt auf den Shapton-Steinen. Beim ersten Schleifzug bemerken wir bereits, dass diese Steine härter sind als die Naniwa-Steine. Nach ein paar weiteren Schleifzügen sehen wir, dass der Stahlabtrag höher ist. Sie schleifen wirklich noch schneller. Da diese Steine noch härter sind, wird ein mögliches Verkanten des Messers auch geringer. Hierdurch kannst Du noch schnellere Schleifbewegungen ausführen und somit ein schnelleres Ergebnis erzielen.

Welche Marke schleift schärfer?

Dies ist eine schwierige Frage, die nicht so einfach beantwortet werden kann. Unser Test zeigt keinen deutlichen Unterschied, nachdem wir den Schleifvorgang mit der gleichen Korngröße abgeschlossen haben. Wir haben das gleiche Messer bis zur Körnung 3000 mit dem Naniwa Professional und dem Shapton Glass Stones HR geschärft und kaum einen Unterschied bemerkt. Klingenschliff und Klingenschärfe sind bei beiden Messern ausgesprochen gut. Der Test zeigt, dass wir keine der beiden Marken als Gewinner auszeichnen können.

Fazit: Wählen wir Naniwa Professional oder Shapton Glass Stones HR?

Beide Serien wurden getestet und mehrere Messer sind nun wieder rasiermesserscharf. Welche Schleifstein-Serie würden wir beim nächsten Mal benutzen?

Das Schleifergebnis der beiden Marken ist sehr vergleichbar und daher für uns kaum ein Argument, sich für eine spezielle Marke zu entscheiden. An für sich kannst Du bei den Shapton Glass Stones och bis zur Körnung 16.000 weiterschleifen. Die Naniwa Professional-Seriehört bei der Körnung 10.000 auf. Du kannst natürlich auch mit den Naniwa-Steinen bis Körnung 10.000 schleifen und dann mit dem Shapton 16.000-Stein den Schleifvorgang beenden. Das Schleifergebnis wird auf den Gebraucher im Durchschnitt keinen Einfluss haben, sich für eine der beiden Marken entscheiden zu müssen.

Allerdings müssen wir feststellen, dass die Shapton-Steine etwas schneller schleifen. Sie machen einen schnellen Materialabtrag möglich, und durch die Härte des Steins kannst Du auch schnellere Schleifbewegungen machen. Das bedeutet keinesfalls, dass die Naniwa-Steine in dieser Hinsicht schlecht sind, aber wir sind immer noch beim Vergleich von zwei Top-Serien und wollen Dir diesen Unterschied nicht vorenthalten.

Die Lebensdauer der Steine kann wegen der unterschiedlichen Dicke sehr interessant sein. Du wirst wahrscheinlich denken, dass man die Naniwa-Steine dadurch länger benutzen kann. Aber - die Shapton-Steine sind härter und tragen schneller Material ab, wodurch man geneigt ist, anzunehmen, dass der Verschleiß bei den Shaptons geringer ist. Wir können uns das allerdings nicht vorstellen und sind von Meinung, dass die Shapton-Steine schneller aufgebraucht sind als die Naniwa-Steine.

OUnterm Strich gibt es für uns keinen deutlichen Gewinner. Bevorzugst Du ein schnelles Schleifen und schickes Design? Dann passt die Marke Shaptonzu Dir. Ist für Dich eine längere Lebensdauer wichtig, dann kommen die Steine von Naniwa für Dich in Frage. Wie Du Dich auch entscheiden wirst - Angst vor einem Fehlkauf brauchst Du bei diesen beiden Marken nicht zu haben.