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Survivalmesser vs Bushcraftmesser

Survivalmesser vs Bushcraftmesser: zwei beliebte Outdoor-Messer, aber was genau sind die Unterschiede? Und was haben sie gemeinsam? Wir haben sie mal verglichen und möchten so gut wie möglich verdeutlichen, worin sich diese Messer unterscheiden.

Disclaimer

Die Bedeutung der Worte Bushcraft und Survival liegen nah beieinander und werden von manchen Menschen auch synonym verwendet. In diesem Artikel gehen wir also von unserer eigenen Auffassung über diese beiden Outdoor-Aktivitäten aus. Abgesehen davon gibt es viele verschiedene Meinungen hinsichtlich Bushcraftmessern und Survivalmessern. Auch hier haben wir uns für unsere Auffassung entschieden, die hauptsächlich auf dem Feedback tausender Kunden beruht, denen wir in den letzten Jahren bei ihren Entscheidungen helfen konnten.

Der große Unterschied

Der Hauptunterschied zwischen Bushcraft- und Survivalmessern besteht in der Klingengröße und dem Aussehen des Messers. Im Allgemeinen haben Überlebensmesser eine größere und breitere Klinge. Daher können sie mehr einstecken und sind daher besser für härtere Aufgaben geeignet. Die größere Klinge verleiht den Survival-Messern außerdem ein taktischeres Aussehen. Die Klingen von Bushcraft-Messern sind kleiner und haben oft einen Scandi-Schliff. Dadurch eignen sich Bushcraft-Messer besser zum Ausweiden von Kleinwild und zur Holzbearbeitung. Diese Kombination schafft einen minimalistischen und klassischen Look.

In diesem Artikel werden die Unterschiede zwischen Bushcraft- und Survival-Messern näher beleuchtet.

Survivalmesser
Bushcraftmesser

Survival vs. Bushcraft

Der Vergleich zwischen den beiden Messertypen kann nicht ohne einen Vergleich der beiden unterschiedlichen Aktivitäten gezogen werden. Im Kern geht es beim Bushcrafting um das bewusste Leben in der Natur. Du entscheidest Dich dafür, in den Wald zu gehen und alles, was Du brauchst, um Dich wohlzufühlen, selbst herzustellen. Es ist ein Zeitvertreib. In der Praxis sprechen wir also von Campingtrips und Tagesausflügen in den Wald als Freizeitaktivität – nicht von Notfallsituationen.

Beim Survival geht es darum, in der Natur zu überleben. Im Prinzip versuchst Du, so schnell wie möglich lebend aus dem Wald herauskommen. Für Komfort bleibt dabei keine Zeit. Die Gegenstände, die Du mitnimmst, müssen robust und zielführend sein. In der Praxis sprechen wir von Soldaten und Survival-Fans, die sich im Rahmen einer Prüfung mit minimalen Mitteln in einem Wald absetzen lassen. Das kann auch zum Spaß sein, aber der Ansatz unterscheidet sich deutlich vom Bushcrafting.

Die Stabilität eines Outdoormessers

Eines der Kriterien, das gerade bei Survivalmessern eine große Rolle spielt, ist die Stabilität des Messers. In einer Survivalsituation musst Du Dich auf Dein Messer verlassen können. Tatsächlich kann Dich ein Messer, das versagt, sogar das Leben kosten. In einer Bushcrafting-Situation ist das nicht unbedingt der Fall. Das bedeutet, dass ein Überlebensmesser wirklich robust sein muss.

So muss die Klingenstärke ausreichend sein, jedenfalls im Verhältnis zur Länge des Messers. Ein kompaktes Survivalmesser funktioniert auch mit einer etwas dünneren Klinge hervorragend, aber bei einem längeren Messer bist Du schnell geneigt, es etwas härter anzupacken, wodurch das Risiko auf Beschädigungen exponentiell zunimmt. Vergiss nicht, dass ein Messer keine Axt ist – ganz gleich, wie toll die Youtube-Videos, in denen riesige Holzblöcke zerhackt werden, auch sein mögen.

Von einem hölzernen Griff raten wir ab, da Holz splittern oder arbeiten kann. Ja, das lässt sich mit stabilisiertem Holz lösen, aber wenn Dein Leben davon abhängt, gibt es bessere Griffmaterialien, die Du in Betracht ziehen kannst. Wir bevorzugen G10, Micarta oder einen starken faserverstärkten Kunststoff.

Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Buschcraftmesser schon bei einem Windhauch in zwei Teile zerbricht. Es ist einfach ein Kompromiss zwischen dem, was man mit einem Messer tun kann, und dem, was ein Messer aushalten kann. Durch eine etwas dünnere Klinge eignet es sich beispielsweise viel besser zum Schneiden von Obst und Gemüse. Und unter normalen Umständen hält sich ein Holzgriff auch gut. Du willst bloß verhindern, dass ein Messer durch einen ungeplanten Sturz auf einen Stein plötzlich völlig unbrauchbar wird.

Woodcrafting

Woodcraft

Ein Bestandteil von Bushcraft ist das sogenannte Woodcraft. Das ist das Bearbeiten von Holz, um Werkzeuge und Geräte herzustellen, die Deinen Aufenthalt angenehmer gestalten. Denke dabei zum Beispiel an einen Topfhalter. Das ist ein praktischer Gegenstand, mit dem Du einen Kessel oder einen Topf über einem Feuer aufhängen kannst. Oder denke an das Schnitzen von Heringen oder eines Roycroft Pack Frames als Rucksack. Beim Holzschnitzen wirst Du feststellen, dass ein etwas subtileres Bushcraftmesser einfacher zu benutzen ist als ein robustes und dickeres Survivalmesser. Außerdem wählt der durchschnittliche Bushcrafter meist ein Messer mit einem Scandi-Schliff oder einem konvexen Schliff. Denn gerade diese Messer eignen sich sehr gut für die Holzbearbeitung.

Mit einem Survivalmesser, oft flach geschliffen, kann man natürlich auch Holz schnitzen. Zudem gibt es genügend Bushcraftmesser mit Flachschliff.

Die Ergonomie eines Outdoormessers

Auch im Bereich der Ergonomie gibt es Unterschiede. Bei einem Survivalmesser ist der Grip sehr wichtig. Unter keinen Umständen willst Du durch das Design des Messers verletzt werden. Ein Bushcraft-Messer ist ergonomischer. Schließlich ist man, wenn man seine eigene Campingausrüstung aus Holz schneidet, eine Zeit lang beschäftigt. Da ist es nicht so toll, wenn man nach einer Viertelstunde Blasen an den Händen hat.

Stahl bei Survivalmessern oder Bushcraftmessern

Eine der Gemeinsamkeiten dieser beiden Messerarten ist der Stahl. Da gibt es wenig Unterschiede. In beiden Kategorien findest Du bemerkenswert viele Messer aus Kohlenstoffstahl. In der Survivalkategorie aufgrund seiner Stärke und Nachschleifbarkeit mit minimalen Hilfsmitteln. In der Bushcraftkategorie schätzt man das einfache Nachschleifen ebenso, auch, wenn es hier eher eine Annehmlichkeit als eine Notwendigkeit ist.

Zudem ist ein Survivalmesser aus Kohlenstoffstahl oder Werkzeugstahl etwas biegsamer und zäher als eines aus rostfreiem Stahl. Schließlich willst Du im Notfallsituation vielleicht, dass das Messer biegsam ist, aber Du willst sicher nicht, dass es bricht. Die Tatsache, dass Kohlenstoffstahl nicht ganz rostfrei ist, ist dann nur ein kleines Opfer. Du weißt ja, dass Dein Messer einiges wegstecken kann. Das bekannteste Beispiel dafür ist der 1095-Kohlenstoffstahl, der von vielen Herstellern verwendet wird. Aber auch CPM 3V ist extrem widerstandsfähig und zudem etwas rostbeständiger.

Das Format eines Messers

Zuvor in diesem Artikel haben wir eine Reihe von Beispielen erwähnt, bei denen die persönliche Vorliebe des Nutzers eine große Rolle spielt. Aber erst, wenn wir über das Format des Messers sprechen, wird es wirklich deutlich.

Im Allgemeinen können wir dabei etwas über Buschcraftmesser sagen. Die beliebtesten Bushcraftmesser haben nämlich eine Klinge von 9 bis 13 cm. Die meisten von ihnen sind zwischen 10 und 11 cm groß. Diese Länge ist beliebt, weil man mit der Hand immer noch nahe an der Spitze ist. So hast Du noch viel Kontrolle, wobei Du bei einer Klinge von ungefähr 10 cm noch genug Länge für etwas Hackarbeiten hast.

Bei Survivalmessern lässt sich das nicht so einfach sagen. Hier haben die beliebtesten Messer eine Klingengröße zwischen 7 und 18 cm. Ein ziemlicher Unterschied. Die kleinen Größen lassen sich durch Neck Knife-artige Survivalmesser, die man als Backup bei sich trägt, erklären. Die größeren Messer benutzt man für gröbere Arbeiten. Denke dabei an das Zerhacken von dickeren Ästen und Stämmen. Es hat wirklich damit zu tun, was Dir gefällt, und wo Du das Messer trägst. Auch das Gewicht sollte beachtet werden. Angenommen, Du musst Dutzende von Kilometern laufen, um in die Zivilisation zu gelangen. Dann macht es wirklich einen Unterschied, ob Dein Messer 75 g oder 500 g wiegt.

Ein Survivalmesser mit Flachschliff
Ein Bushcraftmesser mit Scandi-Klinge

Klingenformen

Was Klingenformen angeht, ähneln sich die Vorlieben wieder sehr. Drop-Points geben den Ton an. Ganz einfach, weil dies die beliebteste Klingenform für alle Taschenmesser und Outdoormesser ist. Und das aus gutem Grund. Eine durchschnittliche Droppoint-Klinge hat alle Formen und Eigenschaften, die man von einem Messer erwartet. Eine scharfe Spitze, einen „Bauch“ in der Schneide und einen geraden Teil.

Neben Droppoints sehen wir auch häufig Clippoints. Vornehmlich im Survivalbereich. Clippoint ist ursprünglich eine Klingenform, die bei der Jagd üblich ist. Aber auch bei eher taktisch aussehenden Messern kommt sie oft vor. Darum begegnet sie einem auch so häufig im Bereich der Survivalmesser: hier gibt es viele Überschneidungen mit militärischen Messern. Oft gibt es keine wirklichen Vor- oder Nachteile im Vergleich zu einem Droppoint. Man könnte sagen, dass manche Clippoints eine etwas schärfere oder dünnere Spitze aufweisen. Praktisch bei Präzisionsarbeiten.

Zusätzlich zu diesen beiden Klingentypen kannst Du im Survivalbereich auch andere Formen beobachten. Manchmal eine Tanto, Kukri oder Sheepsfoot-Klinge. Diese Ausnahmen sind bei Bushcraftmessern eher selten zu sehen.

Scheiden für Outdoormesser

Zum Schluss möchten wir noch über Scheiden sprechen. Im Bushcraftbereich kannst Du Dir aussuchen, was Du möchtest: alle Materialien sind geeignet. Aufgrund seines natürlicheren Charakters gibt es im Allgemeinen eine Vorliebe für Leder. Ein Muss ist das sicher nicht.

Im Survivalbereich sieht das etwas anders aus. Dort sind eine gute Widerstandsfähigkeit gegen die Naturgewalten und eine ausgezeichnete Rückhaltefähigkeit unerlässlich. Schließlich solltest Du wissen, dass eine Lederscheide bei einem heftigen Schauer oder Reibung entlang einiger Felsen reißen kann. Darum entscheiden sich viele Leute bei Survivalmessern eher für Kydex oder Kunststoff. Diese ausgezeichnete Rückhaltefähigkeit ist notwendig, da Du Dein Messer nicht verlieren darfst. Ein fester Halt in der Scheide oder ein zusätzlicher Riemen sind dann Gold wert. Für diejenigen, die mehr über dieses Thema erfahren möchten, haben wir hier mehr Informationen über Messerscheiden zusammengestellt.

Fazit

Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass es viele Messer gibt, die für beide Zwecke geeignet sind. Es gibt außerdem jede Menge Messer, die vielleicht speziell für Bushcraft entwickelt wurden, aber auch alle Anforderungen an ein Survivalmesser erfüllen – und umgekehrt. Abgesehen davon gibt es zahlreiche persönliche Vorlieben. Manche schwören bei Survivalmessern auf Scandi-Schneiden, wo diese eigentlich eher typisch für Bushcraftmesser sind. Umgekehrt gibt es Bushcrafter, die gerne ein robusteres und dickeres Messer zum Hacken mitnehmen, obwohl viele Bushcrafter dafür eher eine Axt verwenden würden.

Daher ist unser Rat: probiere und teste. Auch im günstigeren Segment finden sich viele spezifische Outdoormesser, mit denen Du für relativ wenig Geld etwas Neues ausprobieren kannst. Dadurch kannst Du nur schlauer werden.