Bark River Knives Bushcrafter 1 Expert Review | Das perfekte Bushcraftmesser
Das Bark River Bushcrafter 1 ist für viele Bushcrafter das ultimative Bushcraftmesser. Diesen Status erhält ein Messer natürlich nicht einfach so. Während des Designprozesses wurde viel Zeit investiert, um dieses Messer so perfekt wie möglich zu machen. Wir können daher zweifellos bestätigen, dass dies Bark River gelungen ist. Um 100% verstehen zu können, was das Bushcrafter 1 so einzigartig macht, musst Du das Messer benutzt und getragen haben. Deshalb haben wir bei dieser Expert Review erneut mit dem Bushcraft- und Outdoor-Fan Padraig Croke zusammengearbeitet, der das Messer ausführlich für Dich getestet hat.
Bark River Bushcrafter 1
Als ich mich hinsetzte, um diesen Artikel zu schreiben, wusste ich nicht, wo ich anfangen sollte. Beginne ich mit einem Abschnitt über die Geschichte und das Erbe von Bark River Knives? Oder beginne ich gleich mit den Spezifikationen des Messers und den Eigenschaften von 3V-Stahl? Letztendlich kam ich zu dem Schluss: Es spielt keine Rolle, wo ich anfange. Ich möchte jedoch gleich eine Sache anmerken: Dieses Messer ist einfach extrem gut.
Das Messer kostet mehr Geld, als ich normalerweise für ein Messer ausgebe. Mit dem Ruf von Bark River in der Welt der Messer war ich sehr gespannt, wie Bark River diesen Status erreicht hat. Denn, wie ein altes Sprichwort sagt: „Ein Zehn-Euro-Messer schneidet genauso gut wie ein 300-Euro-Messer“. Zumindest höchstwahrscheinlich, denn es wird immer einen Unterschied geben. Die Verarbeitungsqualität und der Tragekomfort dieses Messers in Deiner Hand ist wirklich außergewöhnlich. Das musst Du einfach selbst mal erlebt haben! Das Bushcrafter 1 hat alle meine Erwartungen übertroffen.
Handgefertigte Qualität
Die Marke ist einer der Gründe, weshalb ich glaube, dass das Bushcrafter 1 so außergewöhnlich ist. Bark River Knives ist ein Familienunternehmen, das seit 18 Jahren hochwertige Messer produziert. Da so viel Handarbeit im Herstellungsprozess steckt, bewegen sich die Messer irgendwo zwischen Produktions- und handgefertigten Messern. Zum Beispiel wird der Griff wird von Hand geformt und die Klinge von Hand geschliffen. Echte Handwerkskunst! Und das alles, ohne sich mit schlechterer Qualität zufrieden geben zu müssen. Sie investieren viel Zeit in die Entwicklung und Produktion jedes einzelnen Teils. Alles wird nach dem höchstmöglichen Standard umgesetzt. Und das merkt man deutlich!
Die Messerscheide
Bevor wir zur Klinge kommen, möchte ich noch ein wenig über die Messerscheide sprechen, denn diese ist alles andere als nebensächlich! Für viele Messer liefert Bark River eine Standardscheide, die für viele verschiedene Modelle geeignet ist. Ich kann verstehen, dass dies aus produktionstechnischer Sicht einfacher ist. Sie produzieren nämlich sehr viele verschiedene Arten von Messern. Für jedes Modell die passende Messerscheide zu produzieren, würde die Produktionskosten erheblich in die Höhe treiben.
Ehrlich gesagt, war ich nicht wirklich von der Messerscheide beeindruckt, als ich sie in Händen hielt. Das Messer passte nur mit Mühe hinein, ich dachte fast schon, ich hätte ein falsches Modell erhalten. Jedoch ist die Messerscheide so gestaltet, dass sich das Leder mit der Zeit um das Messer herum formt und das kann ein bisschen dauern. Um den Prozess zu beschleunigen, benetzte ich die Messerscheide mit warmem Wasser, steckte das Messer hinein und presste das Leder fest, bis es genau der Form des Messers entsprach. Wenn Du das noch nie gemacht hast, ist dies das perfekte Messer um es auszuprobieren. Ein Tipp: wickle die Klinge mit Plastikfolie ein, denn sonst besteht die Gefahr, dass die Klinge rostet.
Außerdem gibt es in der Messerscheide einen Magneten, der das Messer fixiert und die Messerscheide kann sowohl horizontal (das sogenannte Scout-Tragesystem) als auch vertikal am Gürtel getragen werden.
Scandi-Schliff vs konvexer Schliff
Wie ich bereits erwähnt habe, ist dies meine erste echte Erfahrung mit einem Messer von Bark River Knives. Ich kannte die Messer zwar, hatte sie aber noch nicht wirklich benutzt. Was für mich auch eine neue Erfahrung war, war der Scandi-vex-Schliff. Dies ist eigentlich einfach ein traditioneller „Scandinavian“-Schliff, jedoch sind die Kanten abgerundet, ähnlich wie beim konvexen Schliff. Eine Klingenlänge von 10,1 cm und eine Klingenstärke von 3,6 mm in Kombination mit dem Scandi-vex-Schliff machen es zum perfekten Messer für die verschiedenen Aufgaben, die mich im Wald erwarten.
Welche Vorteile bietet ein Scandi-vex-Schliff? Auch wenn ich dafür bekannt bin, gelegentlich ein ESEE oder ein KA-BAR BK2 in den Wald mitzunehmen, sind meine meisten Messer mit dem Scandi-Schliff versehen. Da wäre zum Beispiel mein Mora Garberg, eines meiner Lieblingsmesser. Meine persönliche Erfahrung hat mich gelehrt, dass ein Scandi-Schliff am besten für Aufgaben wie Feathersticking und Holzbearbeitung im Allgemeinen geeignet ist. Wenn Du einen Löffel schnitzen möchtest, ist die Klinge mit Zero-Grind-Scandi-Schliff einfach unschlagbar, und das ist auch keine Überraschung. Der Scandi-Schliff wurde hauptsächlich für die Holzbearbeitung entworfen und beherrscht diese deshalb hervorragend.
Solch ein Schliff auf einem Buschmesser ist ideal, um in kurzer Zeit viel Holz wegzuschnitzen. Wenn die Klinge dicker ist als ein Schnitzmesser, wird dies schwieriger, da die Klinge hinter der Schneide ein wenig dicker ist. Dies kann bei sehr präzisen Schneidearbeiten oder dem Ausweiden von Kleinwild zu Problemen führen. Hier kommt der Scandi-vex-Schliff ins Spiel...
Wie ein echter Bushcrafter begann ich sofort mit dem Feathersticking. Dies ist immer ein guter Test für den Anfang, da man hier mit verschiedenen Techniken experimentieren kann. Es ist auch eine gute Möglichkeit, um zu testen, wie komfortabel der Griff ist und ob es kantige oder scharfe Ränder gibt, die bei langem Gebrauch stören könnten. Nach ein paar Tests konnte ich schnell feststellen: Feathersticking mit diesem Messer ist ein wahres Vergnügen. Das Messer gleitet nur so durch das Holz. Außerdem gibt es aufgrund des konvexen Schliffs nur wenig Widerstand. Bei einem Scandi-Schliff liegt der flache Teil am Holz an. Du arbeitest also mit einer größeren Oberfläche, die mehr Widerstand leistet. Das geschnittene Holz, das „feather“, rollt aufgrund des konvexen Schliffs von der Schneide ab.
CPM 3V-Stahl
Dank des Scandi-vex-Schliffs ist es bereits ein solides Messer. Als Krönung entschied sich Bark River dann auch noch für 3V-Stahl! Das macht diese Version des Bushcrafter 1 noch robuster und das Messer hält noch länger. CPM 3V Stahl ist sehr widerstandsfähig und verschleißfest. Dieser Stahl wurde entwickelt um zu verhindern, dass eine Schneide direkt beschädigt oder eine Klinge zu schnell bricht. Kurz gesagt ist es eine der besten Stahlsorten für Bushcraft- und Outdoormesser. Diese Art von Stahl ist außerdem sehr stoßdämpfend. Eine ausgezeichnete Entscheidung von Bark River, diesen Stahl bei einem Messer wie dem Bushcrafter 1 zu benutzen!
Laut Tiegel, dem Hersteller von CPM 3V-Stahl, wird 3V-Stahl im Allgemeinen auf eine Härte von 58-60 HRC gehärtet. Eine geringere Härte sorgt für weniger Schärfe, dafür aber für zusätzliche Belastbarkeit. Mit einer Härte von 60 HRC hat Bark River ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Belastbarkeit und Schärfeerhaltung gefunden. Kombiniert mit der Robustheit des Scandi-vex-Schliffs ist dies eine der besten Klingen, die ich je gesehen habe.
Andererseits hat der 3V-Stahl den Ruf, ein Stahl zu sein, der schwer zu schleifen ist. Deshalb empfehle ich, das Messer nach Benutzung durch Stropping scharf zu halten. Wenn die Klinge wirklich geschärft werden muss, empfehle ich, dies mit trockenem und nassem Schleifpapier auf einem Mauspad zu tun.
Fallen und Feuerbögen
Um ein Messer zu testen, stelle ich auch gerne Campingzubehör her, da dies viele verschiedene Techniken erfordert. Ich schnitze dann gerne z.B. Zeltheringe, Fallen oder einen Wanderstab.
Um das Bark River Bushcrafter 1 zu testen habe ich beschlossen, eine sogenannte „deadfall trap“ zu bauen. Dies ist eine Falle für Kleinwild, bei der ein Stein oder ein Stück Holz auf das Tier fällt und sehr geeignet, um Eichhörnchen oder Mäuse zu fangen. Um eine solche Falle zu konstruieren, sind viele verschiedene Techniken und Präzisionsarbeit erforderlich. Auch dies ging mit dem Scandi-vex-Schliff sehr einfach. Die Spitze der Klinge ist dünn und scharf genug für kleine Detailarbeiten.
Ich mache gerne Feuerbögen, wie viele von euch wahrscheinlich schon in meinem KA-BAR Becker BK2 Review gesehen haben. Dies ermöglicht es mir, ein paar schwierigere Dinge zu testen. Einen 10 cm dicken Stamm zu batonnieren zum Beispiel. Aus diesem Stamm kann ich alles Nötige für einen Feuerbogen beschaffen.
Alle Aufgaben meistert das Messer problemlos. Das Bark River Bushcrafter 1 hat mich während des Tests nicht enttäuscht. Bei beiden Projekten war es ein Vergnügen, mit diesem Messer zu arbeiten. Ein Nachteil, den ich von mehreren Leuten höre, ist, dass der obere Teil des Griffs keinen Halt bietet. Das liegt daran, dass der Griff an dieser Stelle etwas schmaler ist. Ich verstehe, dass dies von Person zu Person unterschiedlich ist, da jeder seinen eigenen Geschmack und seine eigenen Vorlieben hat. Obwohl ich dieses Problem nicht hatte, dachte ich, dass es ein wichtiger Punkt ist, den ich mit Euch teilen sollte.
Fazit
Nach langem Tragen und Testen dieses Messers kann ich mit Sicherheit sagen: Das ist eines meiner Lieblingsmesser überhaupt. Es war ein echtes Vergnügen, dieses Messer zu benutzen. Das Messer hat viele schöne Details, ohne mit unnötigem Schnickschnack versehen zu sein. Mit dem Bushcrafter 1 mit CPM 3V-Stahl hat Bark River Knives meiner Meinung nach ein tolles Buschmesser mit einer perfekten Kombination aus Stahlsorte, Klingenform und Griffmaterial geschaffen. Ich habe das Gefühl, dass dies nicht das letzte Messer von Bark River in meiner Sammlung sein wird...
Padraig Croke
Padraig Croke ist ein begeisteter Bushcraft- und Outdoorfan, Löffelschnitzer und Wanderer. Er ist Co-Host des Podcasts „The Trial by Fire“, einem Podcast über Bushcrafting und anderen Outdooraktivitäten, der von 2018 bis 2023 ausgestrahlt wurde. Er ist Grafik Designer und Fotograf und wenn er nicht gerade für uns schrebt, ist er gerne draußen unterwegs auf der Suche nach neuen Fotomotiven.
Im Podcasts „The Trial by Fire“ diskutieren Padraig Croke und Joe Price über alles, was mit Bushcrafting und Outdoor zu tun hat. Du findest alle Episoden auf TrialByFire. Außerdem findest Du sie auch, wenn Du auf iTunes, Spotify und Sicherlich nach „The Trial by Fire Podcast“ suchst. Vergiss nicht, @thetrialbyfirepodcast auf Instagram zu folgen.
Danke Padraig für Deine tolle Review!