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Wie kannst Du Schlittschuhe schleifen?

Sobald die Temperatur zum ersten Mal im Jahr unter den Gefrierpunkt fällt, denken viele an Schlittschuhlaufen. Ob Du zum Spaß unterwegs bist, Eiskunstlauf oder Eisschnelllauf genießt, es ist eine Aktivität für Groß und Klein. Nehmen wir an, Du besitzt ein Paar Schlittschuhe und kannst es kaum abwarten, die ersten Runden auf der Schlittschuhlaufbahn zu drehen. Wie stellst Du sicher, dass Du dann wie ein Profi über das Eis gleiten wirst? Hier kommt Knivesandtools ins Spiel. Schließlich sind wir Experten, wenn es um das Schleifen von Schlittschuhen geht.

Denn ja, man kann andere auf der Eisbahn nur beeindrucken, wenn man scharfe Schlittschuhe hat. Nun, das und vielleicht noch ein paar Fähigkeiten.

Wann musst Du Deine Schlittschuhe schleifen?

Selbstverständlich schleifst Du Deine Schlittschuhe, wenn sie stumpf sind. Es lässt sich jedoch nicht sagen, wann dies der Fall ist. Das hängt zunächst einmal davon ab, wie oft Du Schlittschuh läufst. Doch es spielt auch eine große Rolle, welche Schlittschuhe Du anziehst. Faktoren, die mitbestimmen, wie schnell Deine Schlittschuhe stumpf werden, sind die verwendete Stahlsorte in den Kufen, die Stahlhärte und der verwendete Schleifwinkel (je dünner geschliffen, desto schneller nutzt sich der Stahl ab). Darüber erzählen wir Dir im weiteren Verlauf dieses Artikels mehr.

Schlittschuhe schleifen mit einem Schleifstein

Fast jeder Eisläufer schleift seine Schlittschuhe mit Hilfe von Schleifsteinen. Welche Steine Du am besten verwenden solltest, hängt jedoch vom Material Deiner Schlittschuhe ab. So gibt es beispielsweise Schlittschuhe aus Edelstahl mit einer Härte von 57 HRC, während es auch (professionelle) Kufen aus pulvermetallurgischem Stahl auf dem Markt gibt. Dabei handelt es sich um einen sehr harten Stahl mit einer Härte von ungefähr 66 HRC, der dadurch leicht brechen kann. Zwischen diesen beiden Stählen liegt Kohlenstoffstahl, also nicht rostfreier Stahl, mit etwa 60 HRC und High Speed Steel (HHS) mit ungefähr 62 HRC.

Wenn Du Schlittschuhe mit Kufen aus sehr hartem Stahl hast, solltest Du einen Diamantschleifstein verwenden. Professionelle Eisläufer benutzen beispielsweise oft die DMT-Schleifsteine. Auch Keramikschleifsteine eignen sich für das Schleifen von harten Stahlsorten, das Material ist jedoch schwächer als Diamant. Wenn Du Kufen aus weniger hartem Edelstahl hast, dann kannst Du Schleifsteine aus Aluminiumoxid und Karbid.

Verwende einen Schleiftisch

Wir würden gerne sagen, dass es einfacher (und günstiger) geht, indem man beispielsweise die Schlittschuhe in einen Schraubstock spannt, aber leider kommen wir nicht umhin zu sagen: Wenn Du Deine Schlittschuhe gut und präzise schleifen möchtest, brauchst Du einen Schleiftisch. In diesen hängst Du beide Schlittschuhe kopfüber ein, so dass die Unterseite mit den Kufen nach oben zeigt. Bei der Auswahl eines geeigneten Schleiftischs spielt die Breite Deines Schlittschuhs eine wichtige Rolle. Die Schlittschuhe dürfen sich nicht berühren, wenn sie nebeneinander in dieser Schleifvorrichtung hängen. Wähle daher eine Halterung, die breit genug ist, um beide Schlittschuhe nebeneinander zu hängen, ohne dass sie Kontakt bekommen.

Ein Schleiftisch enthält sogenannte „Ansetzblöcke“ oder „Anschlagblöcke“: Platten, an denen Du das Eisen des Schlittschuhs ansetzt, um den Schlittschuh anschließend festzuschrauben. Da diese Anschläge auf beiden Seiten gleich hoch sind, hängen beide Schlittschuhe auf genau derselben Höhe. Dadurch kannst Du gleichzeitig und vor allem gleichmäßig schleifen. Aus diesem Grund funktioniert eine doppelte Schraubzwinge nicht, ganz abgesehen davon, dass man darin normalerweise den Schuh des Schlittschuhs nicht unterbringen kann.

Ein Schleiftisch mit Anschlagblöcken, mit denen Du Deine Schlittschuhe auf derselben Höhe einhängst.

Wenn die Schlittschuhe ordentlich nebeneinanderhängen, kannst Du die Kufen schleifen. Abhängig davon, wie stumpf Deine Schlittschuhe sind, wählst Du eine grobe Körnung (100 bis 400) oder einen mittelgroben Schleifstein (600 bis 1000). Wenn Du Deine Schlittschuhe regelmäßig schleifst, wirst Du den groben Schleifstein normalerweise nicht oft benutzen müssen.

Da Du beide Kufen gleichzeitig schleifst, legst Du den Schleifstein quer über beide Kufen. Achte darauf, dass Du die volle Länge der Kufen schleifst, denn unbewusst vergisst man gern mal die Enden. Das ist schade, denn scharfe Kanten sind beim Lenken wichtig.

Lege den Schleifstein quer auf die Kufen beider Schlittschuhe
Schleife bis über die Enden hinaus

Diagonales Schleifen

Anschließend ist es wichtig, eine diagonale Bewegung auszuführen. Hierbei platzierst Du den Schleifstein wieder über beiden Kufen, doch diesmal bewegst Du ihn nicht nur von Dir weg und wieder zurück. Würdest Du den Schleifstein in einer geraden Linie nur von vorne nach hinten bewegen, nutzt Du nicht die ganze Fläche des Schleifsteins und dieser würde sich nur an den Kontaktstellen abnutzen. Wenn Du einen Diamantschleifstein benutzt, ist dies jedoch weniger ein Problem. Zum Abschluss des Schleifvorgangs führst Du doch einige gerade Schleifbewegungen aus, um die entstandenen Schleifrillen gerade auf die Oberfläche zu bringen.

Diagonales Schleifen: Hier benutzt man die volle Länge des Schleifsteins. Du legst ihn wieder auf beiden Kufen auf, diesmal jedoch dichter an das Ende des Schleifsteins. Legst Du ihn mehr nach links, führst Du die Schleifbewegeung diagonal nach rechts oben aus. Legst Du ihn eher rechts an, ziehst Du ihn nach links oben über die Kufen.

Wiederhole die diagonale Schleifbewegung, bis Du eine kleine Gratbildung fühlst. Wenn Du mit Deinem Fingernagel über das Eisen fährst, kannst Du fühlen, ob sich über die gesamte Länge der Klinge ein Grat gebildet hat. Diesen Grat entfernst Du mit einem kleinen Schleifstein zum Entgraten, wie beispielsweise mit dem Skerper Arkansas Pocket Stone. Diesen legst Du nun nicht mehr auf beide Kufen auf, sondern fährst mit diesem entlang der Seitenkanten der geschliffenen Kufen. Stößt Du dabei auf noch stumpfe Stellen, wiederholst Du die bisherigen Schleifvorgänge mit dem Schleifstein noch einmal und kontrollierst anschließend, ob nun ein vollständiger Grat zu spüren ist. Falls ja: Entferne den Grat mit dem kleinen Schleifstein und schleife anschließend die Kufen mit einem feineren Schleifstein. Mit feineren Schleifsteine wiederholst Du die Schleifvorgänge, die Du zuvor auch mit der groben Körnung vorgenommen hast, bis die Kufen wieder scharf sind.

Mit einem Schleifstein zum Entgraten entfernst Du regelmäßig den entstandenen Grat

Die Kufen polieren

Abhängig davon, wie scharf Du die Kufen schleifen willst, kannst Du unendlich weiter auf immer feineren Schleifsteinen schleifen. Die Frage ist nur, ob sich das lohnt und ob Du wirklich einen Unterschied merken wirst. Ein Schlittschuh ist immerhin kein Messer, womit Du Eis schneiden willst. Unsere Erfahrung ist, dass es ausreicht, zwei bis drei unterschiedliche Schleifsteine zu verwenden. Es ist jedoch wichtig, während des Schleifens regelmäßig die Grate zu entfernen.

Abschließend kannst Du Dich noch dafür entscheiden, das Eisen mit Diamantpaste zu polieren. Dadurch minimierst Du den Widerstand, den Du durch das Eis erfährst. Vor allem beim Eislaufen auf Kunsteis wirst Du diesen Unterschied deutlich spüren. Hierfür kannst Du einen Abziehriemen benutzen. Da Du diesen jedoch rechtwinklig über die Kufen bewegst, und nicht in einem bestimmten Winkel, wie beim Polieren von Messerklingen, wirst Du feststellen, dass sich das Leder viel schneller abnutzt. Anstelle von Leder kannst Du auch eine Metall- oder Nickelplatte mit Diamantpaste einschmieren. Achte dabei darauf, dass Du keinen Druck auf die Platte ausübst, sondern die Paste ihre Arbeit tun lässt.

Das Polieren kann mit einem Lederriemen erfolgen, es wird jedoch empfohlen, dies mit Diamantpaste auf einem Nickel- oder Metallstein durchzuführen

Wenn Du dennoch Leder verwenden möchtest, empfehlen wir Dir auf jeden Fall ein Leder mit stabilem Holzuntergrund zu verwenden, statt einem flexiblen Hängeriemen, da Du das Leder über die Kufen bewegst, und nicht andersherum, wie bei einem Messer. Festigkeit ist gefragt, und Abziehriemen auf Holz bieten diese in höherem Maße als flexible Riemen.

Was musst Du noch beachten?

Wie sicherlich bekannt ist, hat ein Schlittschuh kein vollständig gerades Eisen. Es gibt eine Rundung, die Dir hilft, Kurven zu durchfahren. Diese Rundung ist sozusagen das Lenkrad Deines Schlittschuhs. Zum Nachschleifen dieser Rundung benötigst Du spezielle Geräte. Es handelt sich hierbei um kostspielige Maschinen, die die meisten Eislauf-Vereine besitzen. Es wird empfohlen, diese Rundung ein- bis zweimal pro Saison, je nachdem, wie oft Du Schlittschuh läufst, wiederherstellen zu lassen. Die Person, die dies für Dich erledigt, kann Dir wahrscheinlich sofort sagen, ob Deine Schleifmethode in Ordnung ist. Wenn die Rundung nämlich sehr schnell verschwindet und Du sie beispielsweise fünfmal pro Saison nachschleifen lassen musst, bedeutet dies höchstwahrscheinlich, dass Du beim Schleifen zu viel Druck ausübst und somit zu viel Material abträgst.

Zum Schluss noch ein paar vielleicht offensichtliche Tipps, die wir Dir dennoch nicht vorenthalten möchten.

Erstens: Laufe mit Deinen Schlittschuhen nicht auf anderen Untergründen als Eis, vorzugsweise auch nicht, wenn Schutzhüllen darüber gezogen sind.

Zweitens: Halte Deine Schlittschuhe trocken. Wenn Du Deine Bahnen auf dem Eis beendet hast, trockne Deine Schlittschuhe direkt mit einem trockenen Tuch ab und verstaue sie auf keinen Fall nass in Deiner Tasche. Bewahre sie auch zu Hause am besten nicht in einer Tasche, einem Beutel oder einer Schutzhülle auf, sondern lose. Eventuell kannst Du sogenannte „Soakers“ (Schlittschuh-Überzüge) verwenden, um zu verhindern, dass die beiden Schlittschuhe aneinanderstoßen und sich gegenseitig beschädigen.

Der dritte und letzte Tipp lautet: Nimm die Sohlen am besten heraus und lasse sie separat trocknen. Einfach im Zimmer, nicht auf einer Wärmequelle, da sie sonst schrumpfen und sich verformen könnten.

Willst Du mehr über das Schleifen von Messern, Scheren, Meißeln, Äxten und weiteren Schneidewerkzeugen erfahren? Lies dann die Artikel, die Dir im weiteren angezeigt werden.

Die Fotos in diesem Artikel wurden mit Unterstützung des Eislauffachgeschäfts Van Benthem Sport in Apeldoorn aufgenommen.